PNP 27.01.2024 | Stand 27.01.2024, 4:00 Uhr
Vilshofen. Der heilige Sebastian diente zur Zeit des Kaisers Diokletian im römischen Reich als Soldat, wurde aber wegen seines Bekenntnisses zum Christentum vom Kaiser zum Tode verurteilt und seitdem als Märtyrer und Heiliger verehrt. Er ist der Schutzpatron gegen die Pest. Ihm wird nachgesagt, dass dank seiner Fürbitte die sogenannte Justinianische Pest im oströmischen Reich des 6. Jahrhunderts zum Erliegen kam.
Mit der in Europa immer wieder aufflackernden Pest erflehten die Menschen die Hilfe des Hl. Sebastians und so bildeten sich die Sebastiani Bruderschaften. Die 1710 in Vilshofen gegründete Bürgerbruderschaft hält das Versprechen und die Tradition der Prozession zu Ehren des Hl. Sebastian aufrecht als Dank für seine Hilfe.
Auch heuer bewegte sich die Prozession von der Stadtpfarrkirche durch die Donaugasse über das Stadttor und den Stadtplatz zurück zur Kirche, wo sie von den Johannesbläsern empfangen wurde. Pfarrer Lothar Zerer schlug in einer bewegenden Predigt einen Bogen von den Geißeln der Vergangenheit zu den menschengemachten Geißeln unserer Zeit wie Gewinnmaximierung mit exorbitanten Gewinnen auf der einen und Ausbeutung auf der anderen Seite. Möge die Fürbitte des Hl. Sebastian helfen, die Menschen von ihren Geißeln zu befreien.
Die Bürgerbruderschaft traf sich danach im Pfarrsaal, um einen neuen Vorstand des 201 Mitglieder zählenden Vereins zu wählen. Elfriede Söldner, die vor 21 Jahren als erste Frau in der Vereinsgeschichte den Vorsitz übernommen hatte, bat um Ablösung. Ihr Nachfolger ist Josef Königseder. Die weiteren Ergebnisse: Schriftführer Alfred Dirndorfer, Kassiererin Cornelia Stöckl, Kassenprüfer Ludwig Silbernagl und Adolf Nebl. Beisitzer: Elfriede Söldner, Georg Brinninger, Christian Gödel, Stephan Katzbichler.
Die gespendeten Gelder aus den Mitgliedsbeiträgen gingen mit je 200 Euro an den Bischof Eder Fond, das Kinderhaus St. Josef, die Kinderhilfe Holzland.
− va