Bescherung für Frauenhaus und Kinderhilfe

PNP 16.12.2023 | Stand 16.12.2023, 4:00 Uhr

Riesenfreude über die Spendenschecks: (v.l.) Eva Petzenhauser, Michael Sers (VR), Hildegard Stolper (Frauenhaus), Peter Stuiber (Kinderhilfe Holzland), Mark Mühlberger (VR), Manfred Asenbauer (VR) und Stefan Wählt.

Von Bernhard Brunner

Über eine vorweihnachtliche Bescherung haben sich die Verantwortlichen des Passauer Frauenhauses und der Kinderhilfe Holzland am Mittwochabend in der vollbesetzten Dreiländerhalle freuen dürfen.

1500 Zuschauer verfolgten die Gala

Die Köpfe des Kreisverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken im Passauer Land und einem Teil des Nachbarlandkreises Freyung-Grafenau überreichten an die beiden sozialen Institutionen symbolische Spendenschecks über jeweils 5000 Euro.

„Wir müssen anbauen“, betonte Hildegard Stolper vom Frauenbund und dankte für die finanziellen Zuwendung. „Vergelt’s Gott im Namen aller Familien, die wir unterstützen“, sagte Peter Stuiber von der Kinderhilfe.

Tosenden Applaus gab es von Seiten des Publikums, das mit dem Eintrittspreis von fünf Euro diesen Geldsegen mit ermöglicht hatte. Jubel brandete unter den 1500 Zuschauern auf, als auf den großen Monitoren zu beiden Seiten der Bühne der Spendenscheck über die Gesamtsumme von stattlichen 520000 Euro eingeblendet war, die von den VR-Banken im Landkreis das ganze Jahr 2023 über für Maßnahmen von Vereinen und Einrichtungen in der Region ausgeschüttet worden ist. Dieses Budget stamme vor allem von den Gewinnsparern, erklärte der Kreisverbandsvorsitzende Manfred Asenbauer von der VR-Bank Passau, der es als das Motto der Lose zeichnenden Kunden formulierte: „Sparen und gewinnen, aber auch helfen.“

Der Gastgeber der Veranstaltung machte in diesem Zusammenhang auf den Genossenschaftsgedanken aufmerksam, der nach seinen Worten wie folgt lautet: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“

Zur Auswahl der Spenden-Empfänger des 15. Gala-Abends der VR-Banken im Kreisverband verriet Asenbauer im Talk mit den beiden Moderatoren Eva Petzenhauser und Stefan Wählt das diesmal anders gewählte Vorgehen, die einzelnen Mitgliedsinstitute nach ihren Ideen in Richtung möglicher Destinatäre zu fragen. Die Vorschläge wanderten demnach in einen Lostopf und wurden daraus gezogen – wie es sich für eine Sozial-Lotterie gehört. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern deutlich aufzustocken für eine ansehnliche Spende, dieser Entschluss stand laut Asenbauer schon vor der Ziehung fest.

„Es ist so traurig, betroffenen Frauen absagen zu müssen“, bekundete Hildegard Stolper vom Sozialdienst katholischer Frauen Passau e.V. als Trägerverein des Passauer Frauenhauses, das aufgrund des steigenden Bedarfs längst zu klein geworden ist. Umso mehr freute sich die Gründerin und Sprecherin dieser so wichtigen Institution, von den VR-Banken und ihren Gewinnsparern so großzügig unterstützt zu werden.

Beifall für tolles Programm

Die Kinderhilfe Holzland gibt es nach den Worten des Vorsitzenden Peter Stuiber seit bereits zehn Jahren. Sie kümmert sich, wie es hieß, um Familien am Rande der Gesellschaft, an den sie wegen Krankheiten und Schicksalsschlägen geraten sind. Auch immer mehr Alleinerziehende zählte Stuiber zum Kreis der Bedürftigen. „Wir bekommen wahnsinnig viel Unterstützung von allen Seiten“, hob der Vereinsvorsitzende dankbar hervor.

Der traurige Hintergrund für den Benefiz-Gedanken der VR-Gala war schnell vergessen angesichts des äußerst unterhaltsamen Programms. Kein Auge blieb trocken beim Auftritt des kongenialen Musikkabarett-Duos „Petzenhauser & Wählt“, das das Publikum mit einem Werbungswissenstest auf die Probe stellte und von den Zuhörern beinahe den Slogan eines großen Konkurrenz-Geldinstituts erfragt hätte. Doch bei viel Gelächter wurde gerade noch die Kurve gekratzt, denn wenn’s um Geld geht, dann machen die Volksbanken und Raiffeisenbanken „den Weg frei“.

Für Belustigung sorgten auch die Szene während eines Inlandsflugs nach „Dräsden“ mit einer übernervösen und entsprechend nervigen Erstfliegerin aus Sachsen und die zittrige Präsentation eines innovativen Abnehm-Vibrationsgürtels.


So richtig warm ums Herz wurde den Gästen beim Gastspiel der Band „Cubaboarisch 2.0“, die mit ihrem Multi-Kulti-Mix aus karibischen Rhythmen und bairischer Mundart den Geschmack aller traf. Blickfang war freilich die aus Guantanamo stammende Vollblutmusikerin und -sängerin Yinet Rojas Cardona, die ihre dunkelbraunen Dreadlocks nur so fliegen ließ. „Dahoam is‘ überall“ lautete die Botschaft der Gruppe für mehr Völkerverständigung, wofür sie das beste Beispiel ist. Da hielt es die Besucher – auch die Prominenz mit OB Jürgen Dupper und Landrat Raimund Kneidinger an der Spitze – zwischendurch nicht mehr auf den Sitzen, die mit dem Ruf „Odra“ auf Spanisch lautstark Zugaben einforderten.


Die Wünsche ließen die Interpreten aus dem Chiemgau auch keinesfalls unerfüllt – in Form des Ohrwurms „Oye como va“ aus der Feder des Latinjazz- und Mambo-Musikers Tito Puente, durch Carlos Santanas Cover-Version weltweit bekannt geworden, sowie mit dem gemeinsam gesungenen Weihnachtslied „O du fröhliche“ – passend zum adventlichen Ambiente, mit Bühnentechnik dargestellt durch überdimensional animierte Adventskranzkerzen und Sternenregen.