Deggendorfer Helferverband gegründet: Bisher sind 13 Vereine aus der Region dabei

PNP 30.03.2024 | Stand 30.03.2024, 19:00 Uhr

13 Vereine waren an der Gründung des Helferverbands Bayern beteiligt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Josef Schicho (vorne, 3.v.l.) gewählt, in seinen Händen hält er die Gründungsurkunde des Verbands. Der stellvertretende Landrat Eugen Gegenfurtner (rechts) gratulierte im Namen des Landkreises. − Foto: Franziska Hierbeck

Schnell Hilfe bieten, wenn Not an der Frau oder am Mann ist – das ist das Ziel des Helferverbands Bayern e.V., kurz Heva. 13 Gründungsmitglieder, allesamt ehrenamtliche Vereine, haben sich im großen Sitzungssaal des Landratsamts versammelt, um den Verband ins Leben zu rufen.



Initiiert worden war der Helferverband von Josef Schicho (DZ berichtete): „Ich kenne wirklich tolle Leute, aber noch schöner wäre es, wenn sich diese Leute untereinander kennen“, erklärte er. Die Idee eines Verbands war geboren, in dem sich Ehrenamtliche vernetzen und austauschen können. Durch sein Engagement, unter anderem für die Aktion Knochenmarkspende, ist Schicho mit vielen Vereinen vertraut, die sich für Menschen in Not einsetzen. Mit dem Heva soll eine Plattform gebildet werden, die Helfer und Betroffene bayernweit vernetzt.

Landrat: „Ich bin froh, dass es Menschen wie euch gibt“

Landrat Bernd Sibler würdigte die Initiative und betonte die Bedeutung von Solidarität in der Gesellschaft: „Politik ist dann gut, wenn sie bei den Menschen ankommt.“ Er lobte das Engagement der Gründungsmitglieder und unterstrich, wie wichtig ihr Einsatz ist. „Ich bin froh, dass es Menschen wie euch gibt, die sich solidarisch zeigen und Verantwortung in unserer Gesellschaft übernehmen.“ Der Landrat versprach, die Verpflegung bei der nächsten Verbandssitzung zu übernehmen.

Sein Stellvertreter Eugen Gegenfurtner hob hervor, dass der Helferverband eine Möglichkeit bietet, die Kräfte der Vereine zu bündeln und die Zusammenarbeit zu fördern. „Mit dem heutigen Tag legen Sie den Grundstein dafür, dass der Heva eine Säule der Solidarität im Freistaat Bayern wird“, sagte Gegenfurtner.

Zentrale Anlaufstelle für Betroffene und Helfer

Der Heva fungiert als zentrale Anlaufstelle für Betroffene und für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Die 13 Gründungsmitglieder, darunter Vereine wie die Aktion Knochenmarkspende Deggendorf und die Kinderkrebshilfe Rottal-Inn e.V., repräsentieren eine breite Palette von Organisationen, die sich für verschiedene Belange einsetzen. Im Zentrum stehen Schwerkranke und deren Familien.

Von den Vereinsvertretern gab es regen Zuspruch für die Initiative Heva: „Die Fahrt hierher hat sich für mich schon zehnmal gelohnt, alleine um so viele tolle Menschen kennenzulernen“, sagte beispielsweise Dr. Stefan Kuklinski von der Leukämiehilfe Passau e.V. Als Zusammenschluss von Vereinen gibt es im Heva keine Kasse oder regelmäßige Sitzungen. „Wir treffen uns dann, wenn es nötig ist, und nicht, wenn die Jahreszeit es erfordert“, erklärte Josef Schicho. Auch die Formulierung der Satzung wurde so offen wie möglich gehalten, um die Unabhängigkeit der einzelnen Vereine zu wahren.

Nach der Unterzeichnung der Satzung wurde der erste Vorsitzende in der Verbandsgeschichte gewählt. Einstimmig fiel die Wahl auf Josef Schicho, der als Ansprechpartner für interessierte Vereine und Betroffene fungieren und die weitere Entwicklung des Heva vorantreiben wird.

Wer bekommt den Heva-Preis 2024?

Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, gingen die Mitglieder gleich zur ersten Amtshandlung des Verbands über: Die Wahl der ersten Heva-Preisträger. Die Auszeichnung soll von nun an jährlich an Ehrenamtliche verliehen werden, die sich in besonderer Weise verdient gemacht haben. Der Heva-Preis 2024 geht per einstimmigem Beschluss an Mandy Tröger und Andrea Taglinger. Die beiden arbeiten seit vielen Jahren mit Jugendlichen und Kindern im Bayerischen Roten Kreuz und initiierten 2022 einen Wettbewerb, bei dem es darum ging, so viele Personen wie möglich über die Stammzellspende zu informieren und zu typisieren. Innerhalb von drei Monaten konnten Tröger und Taglinger 1300 Typisierungen für potenzielle Knochenmarkspender durchführen.

Weitere Informationen zum Heva sind bald auf dessen Website unter www.heva-bayern.de verfügbar.

Franziska Hierbeck
Stipendiatin